18.2.08

Zumwinkel, Steuerfahndung & Co.

So ungeheuer und einzigartig der neuste Steuerskandal in Deutschland auch diskutiert wird, so kontrovers ist auch dessen Entstehung. Der BND kauft eine CD mit den prekären Informationen von einem angeblichen Informanten der LGT Bank in Liechtenstein für sage und schreibe vier bis fünf Millionen Euro. Darüber hinaus will der Informant jetzt Personenschutz, weil die Geschädigten ihm an den Kragen wollen - der deutsche Steuerzahler soll dafür aufkommen.

Es ist unumstritten nicht richtig, dass wohlhabende Bundesbürger nicht ihrer Staatspflicht nachkommen und ihr Geld dem Fiskus abführen. Zumal sie das Geld auch nicht fressen können. Aber die Umstände unter denen diese Missstände zu Tage gebracht wurden, sind auf den zweiten Blick ebenso unsittlich wie die Steuerhinterziehung. Der Staat greift zu unlauteren Mitteln!

Der Stammtischpopulismus lenkt von dem wirklichen Problem der Politik ab: Die Steuerabgaben pro Kopf sind in Deutschland zu hoch, die Verwaltung und die Überschuldung kosten den Staat zu viel Geld! Warum sonst greift er zu solchen Mitteln wie Selbstanzeige und Strafmilderung für Steuersünder? Die Finanzämter sind in der Regel nur an dem Geld interessiert.

Und seien Sie ehrlich zu sich selbst. Würde der Bankberater dem kleinen Bankkunden Steuersparmodelle lukrativ verkaufen können, so würde es die Masse auch nutzen. Bei einer Anlage von 1.000 Euro bekommen Sie 250 Euro mehr? Bei einer Anlage von 5.000 Euro sind es bereits 1.250 Euro mehr?! Wo sind die uneigennützigen Wächter, der Chor der Ankläger?

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