Es ist tatsächlich soweit: Edmund Stoiber tritt am 30. September nicht mehr als Vorsitzender am CSU-Parteitag an. Die Ära Stoiber neigt sich dem Ende. Eigentlich schade, er hatte immer etwas Unterhaltendes für mich. Edmund Stoiber hatte 2002 seine Höhepunkt als Kanzlerkandidat. Jedoch hatte er im September 2002 gleichzeitig seinen Wendepunkt mit dem Wahlkampfauftakt der Union in Düsseldorf, als er die Rednerbühne hochstolperte. Bereits damals war klar: Das ist der Anfang vom Ende. Nachdem Angela Merkel Bundeskanzler wurde, ziehte sich Edmund Stoiber nach Bayern zurück. Die zweite Geige in der Bundesregierung konnte er nicht spielen, dann lieber wieder Patriarch in Bayern. Die bereits designierten Nachfolger Beckstein und Huber mussten klein beigeben, der Chef war wieder zurück im Ring. Auch mit der "schönen Landrätin" Pauli versaute er es sich, was sich Anfang des Jahres rächen sollte. Die vorzeitige Bestellung Edmund Stoibers als Spitzenkandidat für die nächste Legislaturperiode bis 2013 lieferte die nötige Munition für seine Gegner. Sogar die Einigkeitsshow Anfang des Jahres bei der CSU-Klausurtagung in Wildbad Kreuth brachte nicht die gewünschte Ruhe. Pauli forderte Wehement Stoibers Rücktritt, und das tat er dann heute auch. Edmund Stoiber dankt nach acht Jahren Landesvorsitz der CSU ab.
Einen dicken Fauxpas leistete sich gestern sogar der Bayerische Rundfunk, indem er vorab schon Stoibers Würdigung als Landesvater ausstrahlte - oder wusste da der Intendant mehr?!
Der Spiegel würdigt sogar extra Stoibers Rhetorik in "Gestammelte Werke" mit dem Untertitel: Hingerichtete Blumen, heranwachsende Bahnhöfe - im Internet erheitern sich Hunderttausende an den Rumpelreden des bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber.
Er wird uns sicher fehlen.
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